
Zahlen Zahlen Zahlen in der Krise – Was ist in der Hotellerie und Gastronomie zu tun?
Jeden Tag kommen neue Inputs zur Liquidität, Kurzarbeit, Härtefonds, Notfall-Förderungen. Den Unternehmen wird viel an Hilfe angeboten, einiges davon scheint unkompliziert, aber bei weitem nicht alles.
Sie sind auf sich selbst gestellt
Ein Satz eines guten Freundes, der im Investment-Bereich tätig ist hat mich aus meiner „der Staat wird uns helfen, die können uns doch nicht so hängen lassen“ herausgerissen – was er aus der Finanzkrise 2018 gelernt hat, ist dass bei weitem nicht alles an Hilfe bei den Unternehmen ankommt, was politisch versprochen wurde.
Klar ist, dass jeder Angestellte, Mitarbeiter, Unternehmer – bis auf wenige Ausnahmen – besonders in unserer Branche Einbußen erleben und verkraften wird müssen. Keiner kann heute sagen, wie hoch diese sein werden – und ob wir sie wirtschaftlich überleben werden.
Liquidität sichern, klar doch – Aber! Kredite müssen zurückgezahlt werden
Der Fokus im Moment liegt darauf, sich Liquidität zu sichern, sich Luft zu verschaffen, um die nächsten Maßnahmen konkret und im Detail zu planen.
So positiv es ist, dass jetzt schnelle Kredite zur Verfügung stehen, Haftungen inklusive – das Fatale daran ist, dass sie zurückgezahlt werden müssen. Ein Teil wird als Zuschuss gewährt, der rückzahlbare Rest wird die Unternehmen womöglich noch lange beschäftigen. Eventuell geplante Investitionen werden hinausgeschoben werden müssen, manche komplett abgesagt, einige Betriebe müssen am Ende vielleicht komplett schließen.
Rechnen Sie das Worst-Case Szenario – unbedingt!
Um die Frage beantworten zu können, ob und in welcher Höhe ein Notfall-Fonds-Kredit angesucht wird, ist es essentiell, sich mehrere Szenarios zu rechnen, verschiedene Budget-Varianten zu erstellen. Die wichtigste davon ist die härteste, nämlich die absolut Worst-Case Variante.
Kompromisslos Handlungsalternativen erarbeiten
Es geht derzeit nicht darum, sich die Welt schön zu rechnen, sondern eine tragfähige Entscheidungs-Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Betriebes zu erstellen.
Streichen Sie den gesamten Umsatz der nächsten 3-6 Monate – und passen die Kosten bestmöglich nach unten an.
Durchforsten Sie Ihre Kostenstruktur nach den Kriterien wichtig und dringend – (siehe Grafik oben). Streichen Sie alles, wirklich alles, was Sie streichen können – vor allem aus der Kategorie nicht dringend/nicht wichtig. Zuerst mal auf dem Papier – und dann auch im realen Leben. Setzen Sie Prioritäten, seien Sie kompromisslos. Nur wenn Sie wissen, was im Extremfall auf Sie zukommt, können Entscheidungen treffen. Es erhöht Ihre Handlungs-Kompetenz.
Handlungsalternativen finden
Und entwickeln Sie Handlungs-Alternativen – es muß z.B. nicht unbedingt sein, dass ein Wieder-Aufsperren um jeden Preis am ersten Tag nach Einschränkungs-Ende das wirtschaftlich richtige ist. (siehe auch Beitrag: Leistungs-Angebot)
Wenn Sie es selbst oder alleine nicht schaffen, bitten Sie Ihren Steuerberater oder rufen Sie mich an. Ich helfe Ihnen gerne. Auf dieser Basis können Sie Ihre Zukunft gestalten – wie auch immer diese aussieht.
Gehen wir es gemeinsam an!
Übrigens – Die KSG (Kärntner Sanierungs-Gesellschaft) fördert Beratungskosten zur Liquiditätsplanung mit einigen hundert Euro. Das ist sehr gut investiertes Geld – machen Sie Gebrauch davon!
Die 3 wichtigsten To Dos:
- Jede Kostenposition kritisch hinterfragen
- Das Worst Case Szenario rechnen
- Handlungsalternativen entwicklen
Links:
WKO Coronavirus Informationen für die Hotellerie
Übernahme der Beratungsleistungen im Zusammenhang von COVID-19
BILDQUELLE: Breakingpic – Pexels – Canva